Mein Aufenthalt in der Evergreen Community geht langsam – oder richtig ausgedrückt – viel zu schnell zu Ende und Stefanie und ich erledigen noch die letzten organisatorischen Dinge. Die vergangenen Tage waren vor allem damit gefüllt, für zukünftige VolontärInnen unsere Konzepte nachvollziehbar aufzuarbeiten und eine umfassende Dokumentation im vereinsinternen Intranet anzulegen, um die Weiterarbeit zu erleichtern.
Außerdem habe ich mir in den letzten Wochen, um die Eindrücke und die vielen schönen Erinnerungen so lange und intensiv wie möglich zu behalten, ein paar Fotos rausgesucht welche ich zu Hause aufhängen möchte. Viele sind nur Schnappschüsse von schlechter Qualität, aber was zählt sind die Erlebnisse, die man mit den Fotos verbindet.
Es gibt ein Foto mit unseren Mitbewohnern im KTV, ein Foto während einer Zeremonie für die verstorbenen Familienangehörigen von Lypo, ein Foto mit Lypos Tochter und einem Freund der Familie bei der Khmer New Year Feier und viele mehr.
Das Foto mit Stefanie und Leakena (der kleinen Schwester von unserem Mitbewohner Samath) und mir im lange ersehnten Regen ist erst vor ein paar Tagen entstanden. Stefanie und ich waren überglücklich den ersten Regen noch mitbekommen zu haben. Gerade an dem Tag, an dem ich beschlossen hatte den Wettervorhersagen nicht mehr meinen Glauben zu schenken, braute sich abends am Himmel eine dunkle Wolke zusammen, die wenig später das wertvolle Nass und ihre Blitze während eines spektakulären Naturschauspieles über uns entlud.
Nicht die traumhafte Natur oder die bewegende Geschichte dieses Landes, sondern all die Menschen auf den Bildern haben diesen verschlafenen Ort im Norden Kambodschas ein halbes Jahr zu meiner Heimat gemacht.
Ich bin dankbar für alles was ich lernen, probieren und erleben durfte und hoffe, dass ich die Menschen in meinem Umfeld nur halb so sehr bereichert habe, wie sie mich.