05.07.2016 Fabian – Brunnentour

In den letzten Wochen hat sich im Hopeful Water Project einiges getan: Im Mai 2016 konnten unter anderem sieben neue Brunnenprojekte realisiert werden, durch welche die unterstützten Familien nun eine sichere Wasserquelle haben. Darüber hinaus wurden die Reparaturen von zwei gebohrten Brunnen geplant, sodass diese bald durchgeführt werden können und die Familien wieder mit Wasser versorgt sind.

In Summe konnten durch Childrenplanet insgesamt schon über 30 Brunnen gebaut beziehungsweise gewartet werden. Genauso essentiell wie der Bau der Brunnen selbst ist, dass sie langfristig verlässlich Wasser für die umliegenden Familien liefern. Um genau darüber einen Überblick zu behalten, werden all „unsere“ Brunnen mindestens einmal jährlich besucht. Diese Aufgabe habe dieses Jahr ich übernommen und habe meine Brunnentour Ende Juni gestartet.

Zuvor musste ich mich allerdings erst einmal auf meine Tour vorbereiten. Ich habe mich zugegebenermaßen bisher kaum mit Brunnen beschäftigen müssen. Erfreulicherweise wurden aber alle vorhandenen Daten zum Hopeful Water Project im Vorjahr von Bernhard und Valentin sehr gut aufbereitet, sodass einem das Einarbeiten in das Projekt leicht fällt. Zu jedem Brunnen wurden Informationen, Bilder sowie alte Evaluierungsberichte gesammelt. Nachdem ich diese durchgegangen war, konnte ich mir anhand der vorhandenen Projektkarte zügig einen Überblick über alle Brunnen verschaffen und somit einen großen Teil meiner Vorbereitung abschließen.

Meine restliche Vorbereitungszeit habe ich mit Vokabel-Lernen verbracht. Warum das? Weil ich vorab entschieden habe, die Familien alleine zu besuchen. Mir war wichtig, genügend Zeit für die Fotodokumentation sowie den Evaluierungsbogen zu haben und da ich nebenbei auch noch an der Evergreen School unterrichte, wollte ich mir meine Besuche flexibler einteilen. Dafür musste ich mir allerdings die Vorlage zur Brunnenevaluierung übersetzten lassen und die einzelnen Fragen sowie mögliche Antworten auf Khmer lernen. In der Hoffnung, von den Familien auch wirklich verstanden zu werden, habe ich meine Aussprache mit meinen kambodschanischen Mitbewohnern mehrmals geübt.

Mein Plan ist erfreulicherweise gut aufgegangen: Die verwunderten Blicke der besuchten Familien haben sich als sie gemerkt haben, dass ich sie auf Khmer anspreche, rasch gelöst. Wir konnten uns über die Brunnen gut verständigen und haben die Fragen zum Brunnen und zur Wasserqualität stets schnell durchgearbeitet. Da ich im Vorhinein einen Teil der Brunnenstandorte bereits kannte und mir ansonsten die Projektkarte sehr genau angesehen habe, habe ich die teils sehr schmalen und abgelegenen Feldwege zu allen Familien gefunden. Innerhalb von drei Tagen konnte ich so in Summe 19 Brunnen besichtigen.

Am Ende meiner Brunnentouren kann ich nun ein positives Fazit ziehen. Bis auf jene Brunnen, bei denen die Reparatur bereits geplant ist, waren alle funktionstüchtig. Auch wenn man die Wasserqualität mit freiem Auge nicht konkret feststellen kann, liefern doch fast alle Brunnen sehr klares Wasser mit neutralem Geruch. Sorgen bereitet hingegen die hohe Anzahl an Brunnen, die in den trockenen Monaten nicht ausreichend Wasser liefern. Insgesamt waren es sechs Brunnen, die in der letzten – sehr harten – Trockenzeit zu wenig Wasser lieferten. Die Brunnenevaluierungen sind eben auch da, um in diese Richtung Informationen zu sammeln und daraufhin mögliche Verbesserungen für die Zukunft zu planen.

Mit dem Ablegen der gesammelten Daten und Bildern werde ich in den nächsten Tagen das kleine Projekt der Brunnentour für mich abschließen. Ich bin sehr froh, dass die Besuche bei den Familien gut abgelaufen sind und wir nun einen aktuellen Überblick über die Brunnen des Hopeful Water Projects haben.

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Childrenplanet 2014