Warum ein Beitrag über Essen? Einerseits, weil es für uns ein sehr wichtiges Thema ist, andererseits, weil man dadurch einen guten Einblick in unser tägliches Leben bekommen kann.
Zuerst einmal gibt es die Möglichkeit, essen zu gehen. In Stung Treng gibt es zwei „westliche“ Restaurants, die sind dafür auch relativ teuer. Man muss mit ungefähr fünf Dollar für ein Essen rechnen (je nachdem, wie viel und was man trinkt). Außerdem gibt es unzählige Marktstände, kleine Restaurants neben der Straße und Suppenküchen, die großteils sehr billig sind. Es ist nur teilweise schwer, etwas Vegetarisches zu finden. Außerdem ist vieles frittiert und überall ist ein Geschmacksverstärker dazugemischt.
Natürlich können wir auch selbst kochen, was vor vor allem in letzter Zeit immer öfter machen. Doch auch hier ist es nicht immer so einfach wie in Österreich, das Problem ist vor allem meine mangelnde Kreativität. Sehr viele Zutaten bekommt man hier nicht und da wir auch kein Backrohr haben, fällt mir oft keine bessere Möglichkeit ein, als viele Sachen in Fett herauszubraten. Inzwischen hängt es mir teilweise echt zum Hals heraus.
Die Zutaten bekommen wir am Markt, manche spezielleren Sachen wie zum Beispiel Milch bekommt man nur in manchen Mini – Supermärkten. Je nachdem was wir machen wollen, kann selbst kochen oft teurer werden als essen zu gehen, vor allem dann, wenn wir importierte Lebensmittel kaufen, was schon relativ oft vorkommt. Die meisten Zutaten sind hier viel billiger als in Österreich, doch eben nicht alle: Kartoffeln sind etwas teurer, viel Obst wie Äpfel oder Birnen gibt es zwar, doch die kaufen wir sehr selten, da sie ungefähr 4 Dollar pro Kilo kosten. Auch Milch ist teuer, die kostet 2 bis 2,5 Dollar pro Liter.
Doch gerade Milch verwenden wir öfter. Neulich hat uns jemand Puddingpulver aus Österreich mitgenommen, das ist inzwischen natürlich schon fast wieder weg. In letzter Zeit hab ich auch sehr oft Kaiserschmarrn gemacht, denn der geht schneller als Pancakes und ist aus demselben Teig. Obwohl, schnell kann man halt hier nicht wirklich reden, denn vor allem wenn man alleine ist, dauert das Schneeschlagen bei 10 Eiern mit der Gabel sehr, sehr lange. Doch das Ergebnis ist es jedesmal wert.
Auch überbackene Bananen gehen ganz einfach und schnell: aus Mehl, Ei, eventuell Zucker und Wasser oder Milch einen dickflüssigen Teig machen, Bananen reinlegen und frittieren. Beim Essen den Honig nicht vergessen! Den haben wir hier zwar nicht, aber er fehlt irgendwie. Die Bananen schauen zwar nicht ganz so schön rund aus wie beim Chinesen, doch schmecken tun sie allemal. Das erste Mal, als ich überbackene Banen versuchsweise als Nachspeise gekocht habe, war ich von einem guten Mittagessen schon so voll, dass ich nicht sofort eine gekostet habe. Als ich dann ein paar Stunden später eine essen wollte, waren schon alle weg. Allen anderen haben sie offensichtlich sehr geschmeckt. :)
Auch das Pommes – Experiment hat sehr gut funktioniert. Aus Taro, Süß – und normalen Kartoffeln sind die wirklich gut geworden. Mit Kürbis wollte ich es auch probieren, doch den hab ich beim Einkaufen vergessen. Man schält sie einfach, schneidet sie in kleine Stifterl und frittiert sie. Schnell essen sollte man die selbstgemachten Pommes halt, ansonsten werden sie weich und „letschert“. Das Problem bei der ganzen Sache: man verwendet wieder viel zu viel Fett.
Was natürlich auch ohne Fett geht, sind Suppen. Besonders Kürbissuppe mache ich öfter. Manchmal mit Kartoffeln, manchmal mit Curry, manchmal mit Reis, manchmal mit Baguette. Und dazu oft noch etwas Kokosmilch, was dem ganzen einfach einen sehr guten Geschmack gibt.
Nach meinem letzen Aufenthalt in Phnom Penh hab ich auch etwas Tomatenmark importiert. Deswegen gab es manchmal auch Nudeln und sogar Spaghetti. Leider viel zu selten.
Sehr oft reden wir hier über Essen und vor allem über einen Pizzaofen. Einen groben Plan gibt es, ob wir alle Materialen bekommen, ist fragwürdig und wann wir ihn bauen wissen wir auch nicht. Bis dahin werden wir uns jedoch jedes Mal freuen, wenn wir mal in eine größere Stadt fahren und dort wieder guten Kaffee, Pizza und Burger essen.
p.s: Sorry für die schlechte Qualität der Fotos, ich hab nur die gefunden…