Kambodscha – Eindrücke eines Europäers im Überblick

Bevor man seinen Einsatz als Freiwilliger antritt, wird einem – im Laufe der Vorbereitung – bereits ein Bild von der Einsatzstelle vermittelt. Doch in Wahrheit kann einen nichts auf das hautnahe Erlebnis einer so unterschiedlichen Kultur wie der Kambodschanischen, vorbereiten. 

Alleine beim Erlernen der Sprache – „Khmer“ – wird einem bewusst, wie stark eine Kultur mit ihrer Sprache verbunden ist. Die Grammatik von „Khmer“ ist einfach so unterschiedlich, dass es oft, auch mit entsprechenden Vokabelkenntnissen, schwierig ist sich auszudrücken und Fragen zu stellen. Manchmal existieren auch Wörter, die für uns im alltäglichen Gebrauch gang und gebe sind, im der hiesigen Sprache gar nicht. 

Jedoch auch der Umgang miteinander ist unterschiedlich zu dem Unsrigen. Dies zeigt sich vor allem in der Art und Weise, wie sich Menschen ansprechen. So werden in Kambodscha selten Namen gebraucht, stattdessen wird man mit „Bruder“ oder „Schwester“ angesprochen. Ältere Menschen – ungefähr im Alter der eigenen Eltern werden Tante oder Onkel gerufen und Personen im Alter der eigenen Großeltern werden Oma oder Opa genannt. Dies alles ist Zeichen einer sehr engen Gemeinschaft die stark zusammenhilft.

Natürlich ist beim Thema Kultur auch nicht eine Lebensnotwendigkeit auszuschließen – Essen. Während in Österreich Malzeiten oft aufwendig gekocht werden und nicht an Kost und Mühe gescheut wird, um ein möglichst gesundes und nahrhaftes Wohlerlebnis zu erzielen, geht es in Kambodscha hauptsächlich um das Sättigungsgefühl. Geschmacksverstärker und Zucker, die bei uns wenn überhaupt, dann nur in Maßen verwendet werden, sind hier stark präsent. Grundsätzlich ist jedoch zu sagen, dass die kambodschanische Küche eigentlich viel gesünder und natürlicher ist als die Österreichische. So wird mit wenig Salz gekocht. Die Gerichte fokussieren sich stärker auf Fisch und Gemüse, und Fleisch ist eher mehr als Beilage vorhanden. Auch wird jede Mahlzeit von Reis begleitet. Der viele Reis und das wenige Fleisch machen kambodschanische Speisen jedoch sehr füllend und das alles mit einer sehr geringen Kalorienanzahl.

Von Phnom Penh und anderen Großstädten wie Siem Reap einmal abgesehen, so ist der Verkehr in Kambodscha eigentlich zu ertragen. Führerscheine für Autos und Motorräder sind hier zwar nicht so der Renner, dafür fahren die Leute aber halbwegs akzeptabel. Tempolimits – sofern vorhanden – werden nicht beachtet und es gilt das Recht des stärkeren. Vermutlich ist das auch der Grund weshalb es hier so viele überdimensioniert große Autos gibt. Trotzdem funktioniert der Verkehr ohne allzu viele Unfälle da die Menschen doch noch Rücksicht aufeinander nehmen und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ist es auch als Ausländer möglich, komfortabel und selbstbewusst von A nach B zu gelangen.

Um das Land am besten kennenzulernen ist es natürlich empfehlenswert einen längeren Zeitraum dort zu leben. Ein Freiwilligeneinsatz mit der Evergreen Community bietet allerdings noch viel mehr. Als Lehrer hat man nicht nur einen sehr starken Kontakt mit kambodschanischen Kinder, sondern man bekommt manchmal auch einen Einblick in ihr Leben und ihre Denkweise. Als Lehrer kann man erkennen, wie unterschiedlich deren Denkweise in dem Alter in diesem Land ist und auch was für großes Potential in manchen Kindern steckt.


Childrenplanet 2014