Frohes neues kambodschanisches Jahr 2563! Wir hatten gerade 2 Wochen schulfrei, wegen der Neujahrsfeierlichkeiten. Das ist der größte Feiertag in Kambodscha.Bereits in der Woche vor dem Neujahrsbeginn, wurden wir zur High school Party eingeladen. Eigentlich sind wir dafür ein bisschen zu alt, haben wir uns gedacht; es war dann aber einfach eine große Party mit Menschen allen Alters. Wir sind mit einer Kollegin in der Früh hingefahren. Die Stimmung in der öffentlichen Highschool hat uns gut gefallen; es war sehr entspannt und lustig. Alles hübsch dekoriert und viele Spiele, wie Topfschlagen, Seilziehen, Sackhüpfen usw. Traditionelle Spiele sind anscheinend überall gleich; dazwischen kambodschanische Tänze. Das Ganze in der prallen Vormittagssonne. Trotzdem hat David das Sackhüpfen gewonnen und einen Kroma (=trad. Baumwollschal) bekommen.
Am Abend ging es in unserer Schule weiter. Hier haben wir mit einem Gottesdienst begonnen; die buddhistischen Gebete sind für uns immer ein bisschen ermüdend, weil wir nichts verstehen und man muss mit den Beinen seitlich abgeknickt sitzen, was auf Dauer (vor allem für David) sehr anstrengend wird. Diesmal haben wir auch Buddha gewaschen. Er wird mit Blütenwasser überschüttet und geputzt: das Alte des vergangene Jahres wird weggewaschen, man bereitet sich auf das neue Jahr vor. Danach gibt es Essen für alle; setzt man sich an einen der runden Tische, werden gleich Schüsseln und Töpfe gebracht und jeder nimmt sich. Diesmal war es kambodschanisches Curry. Seit 6h morgens sind ca. 10 Frauen im Schatten der Mangobäume gesessen und haben auf alten Holzbetten gekocht. Immer eine sehr soziale und nette Angelegenheit. Kambodschanisches Essen braucht eeeeewig zum Vorbereiten; sie sind da sehr genau.
Dann ging es weiter mit der nächsten Highschool Party (es gibt 2 davon in Stung Treng), dort haben alle gemeint es wird Wasser gespielt (leeng toek). Also mal schauen, also wir ankommen, ist der Mopedparkplatz gut gefüllt und der Khmer-Techno dröhnt. Wir essen eine Kleinigkeit und begeben uns in das Getümmel: alle SchülerInnen sind schon klatschnass, wir treffen einige bekannte Gesichter. Viele haben Spritzpistolen (oft mit Eiswasser) und das beste: die Feuerwehr spritzt mit Schläuchen alle komplett nass. Dazu wird getanzt. Eine richtige Wasserparty. Komplett irre. Es geht echt ab. Tanzen, nass werden, nass weiter tanzen. Das nasse Gewand am Körper (in Sekunden ist man inklusive Unterhose komplett nass) kühlt angenehm. Bei den täglich ca. 40 Grad wirklich angenehm.
Endlich Sonntag, der erste wirkliche Feiertag, alle Häuser haben Altäre aufgestellt. Alle Geschäfte sind zu. Am Markt ist (fast) nichts los. Jeder ist daheim bei der Familie. Die Altäre sind voll mit Obst, Süßigkeiten und Getränken. Sehr schön angerichtet. Um 15:12 werden die Räucherstäbchen angezündet, denn da kommen die Thewoda, die Engel des neuen Jahres. Um sie zu begrüßen und zu verköstigen, gibt es all diese Tische. Wir werden überall eingeladen. Vorher haben wir uns noch Sorgen gemacht, dass wir Essen kaufen sollten, weil plötzlich alles Markstände und Essensstände zu haben. Aber das ist kein Problem, frohes neues Jahr! : )