Schon seit einem Monat bin ich jetzt in der Evergreen Community, bin gut angekommen und habe schon viel erlebt.
Gleich an meinem dritten Tag hier haben uns unsere Mitbewohner Samath und Thida anlässlich des Festes Bonn Chum Ben in den Tempel mitgenommen. So standen wir schon in aller Frühe auf, kauften am Markt allerlei Lebensmittel und kochten verschiedene traditionelle kambodschanische Speisen, die wir anschließend mit in den Tempel nahmen. Dort angekommen wurde das Essen von einem Mönch gesegnet. Danach bauten wir Sandburgen mit Wasser, Räucherstäbchen und bunten Fähnchen, das soll die Sünden erlassen. Um etwa elf gab es einen gemeinsamen Gottesdienst, dann aßen alle Leute gemeinsam die mitgebrachten Speisen. Wir waren die einzigen Weißen im Tempel, weshalb wir sehr viele Blicke auf uns gezogen haben, sogar ins Fernsehen sind wir gekommen.
Vor nicht ganz zwei Wochen fand in Stung Treng eine Art Jahrmarkt statt. Es gab Schießbuden, in denen man mit Dartpfeilen Luftballoons von der Wand schoss, verschiedene Karussells und sogar ein kleines Riesenrad, das seine Runden relativ schnell drehte und mit dem wir uns eine Fahrt leisteten. Natürlich konnte man auch alle möglichen Sachen essen. Vor dem Gelände waren viele verschiedene Stände aufgebaut, die angefangen bei Fleischspießen, über Hotdogs, bis hin zu gegrillten Insekten fast alles anboten. Am besten von allem war meiner Meinung nach jedoch süßes Popcorn, das auf einem Wagen billig verkauft wurde. Am Abend gab es an manchen Tagen ein Konzert. Mit den Khmer Schnulzen im ersten Teil konnte ich mich zwar nicht so anfreunden, doch die rockigeren Lieder danach waren schon eher nach meinem Geschmack. Vor der Bühne waren Tische aufgestellt und wir trafen eine Familie, die sich zu uns setzte und jedem ein Bier spendierte.
Vor zwei Wochen beendete Sandra ihr Volontariat, deswegen übernahm ich ihre Aufgaben, die konkret vor allem die Patenschaften betreffen. Ich hoffe, das genauso gut wie sie fortsetzen zu können.
Letzte Woche hat unser Khmer Kurs begonnen. Dreimal wöchentlich versucht Samath uns nun die Sprache näherzubringen, was für uns vor allem interessant und spaßig ist, da Khmer vollkommen anders ist, als europäische Sprachen und wir uns teilweise sehr mit der Aussprache abmühen. Ich will gar nicht wissen, wie sich unser Akzent für Kambodschaner anhört, wenn sie überhaupt verstehen, was wir sagen.