Am 16.10 sind David Hechinger und ich (Katharina Hintermayer) aus Österreich aufgebrochen, um für 7 Monate in der Evergreen Community in Stung Treng mitzuhelfen. Nach langer Reise sind wir am 18.10 hier angekommen und seitdem schon gut im kambodschanischen Leben angekommen. Gerne teilen wir ein paar Eindrücke unserer ersten Tage hier:
An unserem ersten vollen Tag (Freitag) haben wir in der Schule unterrichtet: Also ein bisschen zugeschaut, ein bisschen geholfen (vor allem bei der Aussprache) und im Kindergarten mit den Kindern gespielt usw. Anschließend war die Wochenabschluss-Zeremonie, bei der alle Kinder die Hymne singen und die Fahne eingeholt wird. Wir vermuten dabei, wie auch bei der Schulkleidung, Spuren der ehemaligen französischen Kolonialzeit. Das Englisch-Niveau der SchülerInnen ist sehr unterschiedlich, aber im Endeffekt können die Kinder lesen, schreiben und einfache Dinge sagen. Ich finde das für Volksschulniveau und einer Muttersprache mit komplett anderem Alphabet usw. sehr beeindruckend. Generell ist unser Eindruck, dass das Englisch-Niveau höher ist, als bei gleichaltrigen Kindern zu Hause. Das zeigt uns auch, dass viele Kinder von dem Projekt und der Evergreen Community profitieren. Unsere LehrerkollegInnen haben uns sehr freundlich aufgenommen. Manche von ihnen sind selbst noch Studenten und sie freuen sich über Unterstützung.
Am Samstag sind wir mit dem Fahrrad ca. 4 km zum großen Markt in der Stadt gefahren. Radfahren geht sehr gut, die Nebenstraßen sind zwar nicht asphaltiert und haben viele Schlaglöcher, aber es ist sehr wenig Verkehr. Auf der „Hauptstraße“ sind einige Mopeds unterwegs und hin und wieder ein Auto, allerdings kaum Räder. Man hat uns gesagt nur kleine Schulkinder und ganz arme Leute fahren Rad, alle anderen mit dem Moped. Kinder starten schon ab ca. 8 Jahren alleine Moped zu fahren. Vielleicht wirken wir auch daher in ihren Augen sehr lustig. Einmal wurden wir auf dem Weg zum Markt von einer Kollegin gefragt: „Why don’t you ride a Moto?“ Auf jeden Fall werden wir viel begrüßt, die Kinder winken uns zu und rufen: Hey, barang! Barang heißt eigentlich Franzose, wird aber für alle weißen Ausländer verwendet.
An einem der ersten Abende wurden wir von zwei Kollegen eingeladen, um mit ihnen Essen zu gehen. Unsere Freunde haben auch für uns bestellt: eine große Suppe, die in der Mitte des Tisches auf eine Kochplatte kommt und ein Korb mit Gemüse und Nudeln dazu, die man selbst hineingeben kann, dazu gebratenen Reis. Klingt gut: ist es auch. Ungewohnt ist das unausgelöste, fettige Fleisch, der Geruch und der Müll überall; denn Müll wird einfach unter den Tisch geworfen. Es schmeckt gut, aber auch gewöhnungsbedürftig (wir vermuten schuld ist Prohok, die Fischpaste) und teilweise scharf. Auch die extrem laute Musik dazu (entweder Techno oder kambodschanische Schlager) ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber der Sternenhimmel über den Palmen beim Heimfahren lässt das schnell wieder vergessen.
Wir freuen uns schon auf unsere Zeit hier und hoffen, dass wir noch viel erleben, viel helfen und viel lernen können!