„Laut meiner inneren Uhr ist es 4 in der Früh. Die Uhr am Flughafen zeigt 10:00 an. Ich steige in ein Tuk-Tuk und während der 20-minütigen Fahrt zum Hostel ist mein Kopf mit den Reizen, die auf ihn einprasseln, sichtbar überfordert. Die einzige Konstante in diesem Moment ist das Grinsen in meinem Gesicht. Phnom Penh, Kambodscha und das Volk der Khmer haben mich in ihren Bann gezogen.“
Mit den Gefühlen meiner ersten paar Minuten auf kambodschanischen Boden begann ich meinen Tagebucheintrag vor einem Jahr. Dieser Moment ist immer noch sehr präsent in mir, war er doch der Startschuss für so viel Schönes und Wunderbares. Ein Jahr hab ich jetzt in Stung Treng gelebt. Ein Jahr das mich sehr geprägt hat, das mich als Person auch sehr verändert hat.
Ich bin dankbar für alles, was ich in diesem Jahr erleben durfte, für alle Freundschaften, die ich schließen durfte, für alles, was ich lernen durfte. Ich hoffe, dass ich die Menschen in meinem Umfeld im gleichen Maße bereichert habe, wie sie mich.
Nun heißt es Abschied nehmen. Abschied von meinem Jahr als Lehrer, in dem ich mindestens genauso viel von den Kindern lernen durfte, wie sie von mir. Abschied von meinem Jahr als Ingenieur, in dem ich Familien den Zugang zu Wasser ermöglichen durfte. Abschied von meinem Jahr als Volontär, in dem ich auch die Freiheit hatte, dieses wunderschöne Land bereisen zu können.
Diesen Sonntag werde ich Kambodscha verlassen, doch wird so vieles, was mir dieses Land und seine Leute gegeben hat, noch ewig in mir bleiben.