Durch das Wasserfestival in der ersten Novemberwoche bekamen wir die Gelegenheit eines längeren Urlaubs, die wir auch gerne nutzten. So machten wir uns auf nach Phnom Penh, zuerst nur Julia und ich, zwei Tage später dann auch Valentin.
Dort angekommen genossen wir gemeinsam mit Sandra und einem weiteren Bekannten vor allem die Annehmlichkeiten westlichen Lebens, die man in Stung Treng nicht bekommt – warme Duschen und westliches Essen. Mit dem TukTuk fuhren wir herum und sahen uns die Stadt an: das Ufer des Tonle Sap, Russian Market, Central Market…
Neben all dem Spaß, den wir hatten besuchten wir auch die „Killing Fields“, oder, wie sie auf Khmer genannt werden, „Choeng Ek“, die wichtigste Gedenkstätte für den Mord an Millionen von Menschen während der Diktatur der Roten Khmer. Man bekommt am Eingang einen Audioguide (auf Deutsch), der einen durch das Gelände führt, der in meinen Augen sehr gelungen ist und auch brutale Details erwähnt. Wenn Sie schon einmal eine KZ – Gedenkstätte in Europa besucht haben, wissen Sie, wie wir uns nach unserem Besuch gefühlt haben.
Nach wenigen Tagen kamen auch noch zwei Volontärinnen einer anderen Organisation nach Stung Treng. Sandras Wohnung und die TukTuks wurden nun zu siebt doch etwas eng, doch das konnte unsere Laune nicht trüben. Gemeinsam schauten wir uns das Wasserfestival an. Für Touristen wurde eine eigene VIP – Zone mit Pavillion aufgestellt und so konnten wir den schlimmsten Menschenmengen entkommen. Dort stattete auch der Tourismusminister den Ausländern einen Besuch ab, es gab auch gratis Wasser. Vom Pavillion konnte sah man auf den Fluss und das Ziel der Bootsrennen, die an allen Tagen des Wassterfestivals stattfanden. Boote aus Stung Treng waren leider keine hier, wir vermuten, dass diese an den Rennen in Siem Reap teilnahmen, weil das näher ist. Am Abend gab es außerdem noch ein langes Feuerwerk auf dem Fluss, danach fuhren Schiffe mit großen leuchtenden Bildern langsam den Fluss hinauf.
Schließlich fassten wir den spontanen Entschluss, ein paar Tage in den Süden zum Meer zu fahren – ein Entschluss, den wir nicht bereut haben. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir auf der „Rabbit Island“, die so schön ist, wie man sich eine klischeehafte Tropeninsel vorstellt, mit Strand, Urwald, warmen, blauen Meer und allem. Wir schliefen in kleinen Bungalows, die sich hinter dem Strand befinden und zwar keinerlei Luxus bieten, doch für zwei Tage ist das kein Problem. Auch das Essen war sehr gut, wir aßen uns quer durch Meeresfrüchte und – Tiere.
Doch jeder Urlaub geht zu Ende, so auch unserer, also verabschieden wir uns nach zwei Tagen schon von Insel und Meer, fuhren zurück nach Phnom Penh, gingen noch ein letztes Mal essen, verabschiedeten uns von Sandra und nahmen den Bus zurück nach Stung Treng, das doch unser Zuhause hier ist.