Während es in Österreich Herbst wird, die Temperaturen fallen und regnerische Tage vermehrt auftreten, beginnt die Regenzeit in Kambodscha abzuklingen. Ein Großteil der Regenschauer verlagerte sich bereits in die Nacht. Einige Wochen soll es jetzt noch so weitergehen, es beginnt immer später zu regnen, bis es nicht mehr so häufig regnet und der Regen schließlich ganz aufhört. Anschließend folgt die Trockenzeit – also gar kein Regen für etwa sechs Monate, bis es Ende April wieder anfangen soll zu regnen.
Auch wenn das Leben in Kambodscha im Vergleich zu Europa eher „gemütlich“ ist und die Uhren etwas langsamer gehen, vergeht die Zeit wie im Flug. Seit über zwei Monaten sind Sophie und ich jetzt schon in Stung Treng; Verena ist inzwischen auch schon seit über einem Monat in der Evergreen Community tätig.
Im letzten Monat setzten wir die Arbeit in der Schule fort und auch Verena übernahm ihre eigene Klasse. Es ist wirklich schön mit anzusehen, dass die Schüler in den letzten zwei Monate sehr große Fortschritte in ihren Englischkenntnissen machten.
Aber wir haben uns in der Schule nicht nur der englischen Sprache gewidmet. Um die Kreativität der Schüler zu fördern und eine Freude zu bereiten, veranstalteten wir einen Basteltag. Die Schüler konnten verschiedene Tiere wie Hunde, Frösche oder Schlangen falten. Aber den meisten Spaß hatten die Kinder wohl beim Spielen mit ihren selbst gefalteten und verzierten Papierfliegern.
Neben der Schule arbeiteten wir auch im Woodworkshop. Dort widmen wir uns gerade unserem Weihnachtsprojekt. Wir bauen Windspiele aus Bambus, welche dann in Österreich verkauft werden. Die ersten Stücke konnten wir in den letzten Tagen fertigstellen; jedoch wartet noch viel Arbeit auf uns, bis alle Windspiele fertig sind.
Auch außerhalb der Community konnten wir einiges erleben und neue Erfahrungen sammeln. Wir wurden etwa von Projektdirektor Long Lypo eingeladen, gemeinsam das Pchum-Ben Fest zu feiern. Pchum-Ben ist sozusagen das buddhistische Pendant zu Allerheiligen im christlichen Kulturkreis. Dazu trifft man sich in der Pagode und gedenkt der Seelen seiner Vorfahren und bringt ihnen etwas zu essen mit. Nach etwa zwei Stunden Gebet und Predigt eines Mönches sind alle eingeladen, gemeinsam im Tempel zu essen.
Außerdem war vor etwa zwei Wochen „Ernte-Vollmond“, also gab es auch da eine besondere Feier. Abends füllten sich alle Tempel und die Menschen feierten mit Musik, Feuerwerken und sehr, sehr vielen Räucherstäbchen. Die Besonderheit bei diesem Fest: kleine Boote, bestückt mit Kerzen, Opfergaben und Räucherstäbchen, wurden in den Fluss Sekong gegeben. Dadurch entstand ein wunderschönes Bild von hunderten Lichtern am Wasser.
Liebe Grüße aus Strung Treng,
Max