Laut meiner inneren Uhr ist es 4 in der Früh. Die Uhr am Flughafen zeigt 10:00 an. Ich steige in ein Tuk-Tuk und während der 20-minütigen Fahrt zum Hostel ist mein Kopf mit den Reizen, die auf ihn einprasseln, sichtbar überfordert. Die einzige Konstante in diesem Moment ist das Grinsen in meinem Gesicht. Phnom Penh, Kambodscha und das Volk der Khmer haben mich in ihren Bann gezogen.
Nach einer sehr kurzen Nacht geht die Reise auch schon wieder weiter, hinauf in den Norden nach Stung Treng. Und obwohl ich aufgrund von Schlafentzug und Jetlag eigentlich tot müde sein sollte, mache ich auf der 11 stündigen Busfahrt kein Auge zu. Viel zu interessant ist alles was sich rund um mich abspielt. Die Landschaft, die Leute, die Häuser, die Straßen alles ist neu für mich. Alles ist noch fremd für mich, doch das Lächeln der Leute und ihre freundliche und offene Art machen es einem sehr leicht, sich sofort wohl zu fühlen.
Erst als ich in der Evergreen Community angekommen bin muss ich den Anstrengungen der letzten Tage Tribut zollen und falle erschöpft, aber glücklich ins Bett, welches nun für 1 Jahr lang mein Bett sein wird.
Das alles geschah vor 2 Wochen. Mittlerweile hat sich doch schon einiges getan. Es ist erstaunlich wie schnell man sich an das örtliche Leben hier anpassen kann. Natürlich ist das ein Prozess, der nie ganz abgeschlossen werden kann, jedoch fühle ich mich nach nur 14 Tagen in Stung Treng schon ziemlich daheim hier. Und das ist ein gutes Gefühl!
Ein prägendes Ereignis der ersten Tage war, als wir am Abend noch schnell Brot für das morgendliche Frühstück einkaufen wollten. Es gab einfach keines mehr! Es war halt schon aus. Und in diesem Moment wurde mir erst wieder bewusst, wie es sich anfühlt, nicht in unserer westlichen Überflussgesellschaft zu leben.
Fairerweise muss man aber erwähnen, dass Brot wohl hier eine Ausnahme ist. Denn die meisten Produkte sind immer erhältlich – einzig die Auswahl ist bedeutend geringer. Doch bis jetzt hab ich mich noch nicht sattgegessen an Reis, Fried Rice, Reis mit verschiedenen Soßen, Reis mit Gemüse, Reis mit … (manchmal weiß ich gar nicht mal was ich da genau jetzt mit Reis esse, aber es schmeckt!)
Und ich freue mich schon auf all die Genüsse, die ich noch hier in Kambodscha erleben werde.