Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, nach diesem Jahr den Harry Potter auf Khmer lesen zu können.
Dass das ein recht ambitioniertes Ziel ist, dürfte jedem klar sein, der schon einmal eine Fremdsprache gelernt hat. Dazu kommt noch, dass ich Sprachen nicht gerade schnell lerne.
Wie dem auch sein. Ich gebe mein Bestes, diese schwere Sprache zumindest ein wenig zu können.
Grundsätzlich hört es sich ja nicht so schlecht an: Verben muss man nicht konjugieren (Vergangenheit und Zukunft werden mithilfe von Hilfsverben gebildet – wenn denn mal notwendig). Es gibt keine Fälle, keine Artikel.
Schön. Das alles bringt einem blutigen Anfänger halt gar nichts. Ich habe nicht den Anspruch in grammatikalisch richtigen Sätzen zu sprechen. Ich habe ja noch nichtmal den Anspruch, in Sätzen zu sprechen.
Vielmehr bin ich froh, wenn in irgendeiner Form eine Kommunikation auf Khmer möglich ist.
Der Einstieg in die Sprache ist insofern schwer, weil man viele Laute weder versteht, noch selbst erzeugen kann. Dazu kommt, dass die Schrift relativ schwer zu erlernen ist – man arbeitet also mit einer Lautschrift, die von Lehrer zu Lehrer zu Lehrbuch unterschiedlich ist. In der Regel kommt man nicht umher, das Wort einige Male vorgesagt zu kommen. Und dann zu versuchen, diese Laute wiederum irgendwie niederzuschreiben – damit man damit lernen kann.
Auf dem ersten Foto sieht man meinen ersten Versuch, mir die 33 Konsonanten einzuprägen. Für diese 33 Konsonanten gibt es noch ein zweites Zeichen, das so ähnlich aussieht, aber kleiner ist.
Zu diesen 33 bzw. 66 verschiedenen Zeichen gibt es dann noch 24 Vokale. Damit lassen sich so Cluster, und aus den Clustern dann Wörter bilden. Man muss noch dazusagen, dass es für die 24 Vokale zwei unterschiedliche Aussprachen gibt, abhängig davon mit welchen Konsonanten sie kombiniert werden.
Klingt kompliziert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen (siehe 2. Foto). Das schaut sogar auf einer Zigarettenpackung schön aus!
Wie dem auch sei. Harry Potter und der Stein der Weisen oder
ហេរី ផោតធ័រ និង សិលាទេព
habe ich mir trotzdem mal gekauft. Man weiß ja nie.