Kambodscha, Markt, Stung Treng, Essen, Tuk Tuk, Khmer – so sieht es momentan in meinem Kopf aus, der versucht, die unzähligen Eindrücke seit meiner Ankunft hier zu verarbeiten. Um diese verständlicher zu machen, versuche ich an dieser Stelle meine Gedanken zu ordnen …
29. Juli 2015: Am frühen Nachmittag beginnt meine Reise. Ich werde von Christian Gsöllradl-Samhaber begleitet, der als Geschäftsführer von Childrenplanet die Evergreen Community besucht. Gemeinsam fliegen wir von München nach Bangkok, steigen dort um und landen schließlich um etwa neun Uhr morgens Ortszeit in Phnom Penh. Für mich persönlich waren es zwei sehr angenehme Flüge die – sicherlich auch aufgrund der Vorfreude auf das, was mich erwarten wird – schnell vergangen sind.
Nun stehen wir also am Phnom Penh International Airport, wickeln das Visum und sonstige Anforderungen ab und schon geht es mit meinen beiden vollbepackten Rucksäcken in Richtung Ausgang. Direkt beim Verlassen des Flughafens steht plötzlich Valentin Pritz vor uns und begrüßt uns herzlich. Er ist als erster Auslandszivildiener für Childrenplanet sozusagen mein Vorgänger und hat sich bereit erklärt, unsere Weiterreise in Kambodscha zu organisieren. Zusammen machen wir uns auf den Weg ins Hotel und stellen ein entspanntes Ankommen am ersten Tag in den Vordergrund. Daher gehen wir nach dem Abendessen auch gleich ins Bett in dem Wissen, dass am nächsten Tag der Wecker um 04:30 läuten wird.
Um fünf Uhr früh steht Long Lypo bereits vor dem Hotel und holt uns mit dem Minibus ab. Wenn auch noch im Halbschlaf ist es für mich die erste Möglichkeit, den Initiator der Evergreen Community kennenzulernen. Die darauffolgende etwa achtstündige Fahrt nach Stung Treng nutze ich, um Schlaf nachzuholen. Nach einem Zwischenstopp zum Frühstücken und um Weinpflanzen für die Community zu kaufen kommen wir Stung Treng schließlich immer näher.
Als ich das Eingangstor der Evergreen Community sehe, kann ich eine gewisse Aufregung nicht unterdrücken. Wie sieht der Ort wohl aus, an dem ich das nächste Jahr verbringen werde? Bilder sind schließlich nicht vergleichbar mit erlebten Eindrücken. Aber gerade diese ersten Eindrücke sind mehr als positiv: Das gesamte Areal, das Volontärhaus, Lypos Familie, das Essen. Eindrucksvoll.
Meine ersten Tage in der Evergreen Community vergehen wie im Flug. Da Christian hier ist stehen viele Teammeetings sowie Termine außerhalb, beispielsweise im Stung Treng Referral Hospital oder in der Green School, an. Darüber hinaus erklärt mir Valentin nach und nach meine Aufgabenbereiche: Das Hopeful Water Project, den Woodworkshop sowie alle sonstigen laufend anfallenden Tätigkeiten. So bin ich momentan auch mit dem Übersetzten der Beipackzettel neuer Medikamente für die Evergreen Ambulance beschäftigt.
Neben diesen organisatorischen Angelegenheiten gehört auch das kambodschanische Essen zu meinem neuen Alltag. Aufgrund Christians Besuch habe ich das Glück, oft von Lypos Familie zum Essen eingeladen zu werden und lerne Kambodschas kulinarische Seite sehr authentisch kennen. Auf das doch sehr deftige Frühstück und die großen Portionen muss ich mich zwar noch einstellen, aber auch wenn wir auswärts essen gehen ist es stets ein Geschmackserlebnis.
Mit jeder neuen Erfahrung werde ich mich hier in der Evergreen Community, in den Alltag und in die kambodschanische Kultur weiter einleben. Und nun, da ich meine Gedanken geordnet habe, kann ich sagen: Ich bin angekommen!