Strahlende Kinder, das ist unser Ziel.
Doch wie viel ist ein Lächeln wert?
Ich sitze nachts an meinem Schreibtisch, bei Kerzenschein. Der Strom ist ausgefallen – wiedermal.
Doch das spielt hier keine große Rolle.
Das Leben scheint in Kambodscha eine Spur langsamer zu verlaufen. Oft verbringe ich Zeit damit, die großen Blätter der Palmen und der Bananenbäume zu beobachten, wie sie sanft im Wind tanzen.
Ja manchmal scheint die Zeit hier sogar still zu stehen.
15 Tage bin ich jetzt hier. 350 Tage verbleiben noch.
350 Sonnenaufgänge und 350 Sonnenuntergänge. – Ein kurzer Lebensabschnitt, oder etwa doch eine halbe Ewigkeit. Zeit…. was ist das?
Kambodscha – ein Land das „anders“ ist.
Hier meine ersten Eindrücke:
Kühe auf den Gehsteigen, ein buddhistischer Mönch mit seinem Smartphone, Geckos und riesige Spinnen als Mitbewohner, ganze Familienausflüge per Moped und am 2. Tag gleich meinen ersten kleinen Unfall, hilfsbereite und freundliche Einheimische, die nur leider selten Englisch sprechen können.
Kinder die unbedingt lernen wollen und sich freuen wenn die Schulferien endlich vorbei sind. Kinder die lachen und Kinder die gerne lachen würden.
Am Markt – Essen in seiner buntesten Vielfalt: Obst und Gemüse, welches ich zuvor noch nie gesehen habe, Hühner die vor meinen eigenen Augen geschlachtet werden, Fische die noch auf dem Schneidebrett zappeln und einen knusprig-gebratenen Schweinskopf als Delikatesse zum Verkauf.
Und da bin ich jetzt, als österreichischer Zivildiener unter dem Verein Childrenplanet (www.childrenplanet.at).
Ich, ein „Barang“, wie die Kambodschaner uns „Westliche“ nennen. Ich, einer aus einer Handvoll die hier um Umkreis von 100 Kilometern leben. Fernab von zu Hause. In einer Welt, in der ich mich fremd fühle und doch langsam vertraut.
Das Lächeln eines Kindes.
Wie viel ist es wert?
– Alles, schätz ich.
Oh, wir haben wieder Strom.
Und das Rad des Lebens dreht sich wieder weiter.
x
